Der Architekturstil der Moderne - Johanneskirche in Luzern
Brutalismus
„Hallo, ist da jemand?
Sollen diese kalten, kargen Betonmauern ein Haus Gottes, ein Ort des Friedens sein?
Aber ja - tritt ein, mein Kind. Im Innern der grauen Mauern wirst du Geborgenheit, Licht, Wärme und Zuversicht finden. Es ist wie im Leben. Manchmal findet man im Kern nicht das, was einem die äussere Hülle vermittelt. Die wirklichen Kostbarkeiten zeigen sich erst bei näherer Betrachtung.
Nimm dir deshalb für DEIN eigenes Bild genügend Zeit.“
Auf dem Weg ins Innere
Über den Brutalismus
Brutalismus ist ein Architekturstil der Moderne, der ab 1950 verbreitet wurde. Der Begriff kommt aus dem Französischen und leitet sich von “béton brut” (roher Beton) ab, mit dem Le Corbusier, einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts, seinen bevorzugten Werkstoff beschrieb.
Der von Reyner Banham geprägte Begriff “New Brutalism” stand ursprünglich für eine “ehrliche Architektur” in Bezug auf Material und Konstruktion. Ethisch bezieht sich der Stil auf den sozialen Aspekt der Architektur. Persönlich interpretiere ich das bei den obigen Bildern so, dass das lichterfüllte Innere der Kirche den Menschen Geborgenheit und Wärme spendet.
Heute wird der Begriff weniger eng definiert und steht für die dominierende Architektur zwischen etwa 1960 und dem Anfang der 1980er-Jahre.
Der Brutalismus ist geprägt von Sichtbeton, der Betonung der Konstruktion, der skulpturalen Ausarbeitung und der Gliederung der Gebäude.